Ganganalyse bei Kindern – Hilfe bei Auffälligkeiten
Weil jeder Schritt zählt: Mit einfühlsamer Kinderphysiotherapie und einer gezielten Ganganalyse unterstützen wir dein Kind dabei, seinen eigenen, sicheren Weg ins Leben zu finden.
Ganganalyse bei Kindern – Den kindlichen Gang verstehen und gezielt fördern
Wenn Kinder laufen lernen, ist das ein großer Meilenstein in ihrer Entwicklung – voller Stolz, Freude und auch ein bisschen Unsicherheit für Eltern. Doch was passiert, wenn der Gang deines Kindes von der „Norm“ abweicht? Vielleicht läuft dein Kind dauerhaft auf den Zehenspitzen oder du bemerkst, dass die Füße auffällig nach innen zeigen. In solchen Fällen kann eine professionelle Ganganalyse in der Kinderphysiotherapie wichtige Hinweise liefern.
Hier erfährst du, was genau eine Ganganalyse ist, wie sie abläuft und welche Erkenntnisse sie über die Bewegungsentwicklung deines Kindes liefern kann. Außerdem bekommst du tiefere Einblicke in häufige Gangauffälligkeiten wie den Zehengang, Innenrotationsgang, X-Beine, Senkfuß und Knickfuß. Auch der gezielte Einsatz von sensomotorischen Einlagen wird als zusätzliche Therapiemöglichkeit vorgestellt.
Was ist eine Ganganalyse?
Die Ganganalyse ist ein wichtiges Diagnosewerkzeug in der Kinderphysiotherapie. Sie hilft dabei, das Gangbild eines Kindes umfassend zu beurteilen und Abweichungen frühzeitig zu erkennen. Nicht jede Auffälligkeit erfordert sofortige Behandlung – aber in manchen Fällen sind gezielte Maßnahmen notwendig, um eine gesunde motorische Entwicklung zu unterstützen.
Fragen, die Eltern oft beschäftigen sind:
- Warum läuft mein Kind anders als andere?
- Ist das noch normal oder braucht es Unterstützung?
- Wird mein Kind durch sein Gangbild in der Bewegung oder im Alltag eingeschränkt?
- Wie kann ich Fehlhaltungen vorbeugen?
- Was kann ich tun, wenn mein Kind häufig stolpert oder über Fußschmerzen klagt?
Eine fundierte Ganganalyse gibt Antworten auf diese Fragen – kompetent, einfühlsam und immer mit dem Fokus auf das Wohl des Kindes.

Wie läuft eine Ganganalyse ab?
In unserer Praxis gestalten wir die Ganganalyse für Kinder auf eine spielerische und kindgerechte Weise. Wir arbeiten hierbei mit der tiefgreifenden und strukturierten Methode nach Kirsten Götz-Neumann. Dabei schauen wir nicht nur auf das Gehen selbst, sondern auch auf Bewegungsübergänge, die Körperhaltung, das Standbild und die Fußbelastung.
Zu diesem Zweck setzen wir verschiedene Methoden ein, wie zum Beispiel:
- Videoaufnahmen zur Analyse der Bewegungen
- Beurteilung der Beinachsen und Fußstellungen
- Tests zur Muskelkraft und Koordination
- Einfache Bewegungsaufgaben und spielerische Tests
Anhand dieser Beobachtungen entwickeln wir gemeinsam mit dir als Elternteil ein maßgeschneidertes Behandlungskonzept.
Gangauffälligkeiten die wir in unserer Praxis behandeln
Zehengang – Wenn Kinder dauerhaft auf den Zehenspitzen laufen
Ein häufiges Thema, das viele Eltern beschäftigt, ist der Zehengang. Viele Kinder laufen in den ersten Jahren gelegentlich auf den Zehenspitzen – das kann ein normales Entwicklungsphänomen sein. Doch wenn der Zehengang dauerhaft bestehen bleibt, lohnt sich eine genauere Abklärung.
Mögliche Ursachen für dauerhaften Zehengang können sein:
- Unreife Bewegungsmuster oder Wahrnehmungsbesonderheiten
- Verkürzungen der Wadenmuskulatur
- Neurologische Störungen (z. B. infantile Zerebralparese)
- Gewohnheit oder emotionale Auslöser
Durch die Ganganalyse können wir feststellen, ob der Zehengang noch im normalen Rahmen liegt oder ob physiotherapeutische Maßnahmen erforderlich sind. In vielen Fällen lassen sich mit Kräftigungen der Rumpf- und Bauchmuskulatur sowie der Fußheber, gezielten Dehnübungen, sensomotorischem Training und alltagsnaher Bewegungsförderung gute Erfolge erzielen.
Mehr Informationen dazu findest du auf unserer Seite zum Thema Zehengang bei Kindern.
Innenrotationsgang – Wenn die Füße nach innen zeigen
Ebenfalls häufig beobachtet wird der sogenannte Innenrotationsgang, bei dem Kinder mit nach innen gerichteten Füßen laufen. Für Eltern kann das ungewohnt aussehen – besonders, wenn es zu häufigem Stolpern oder Unsicherheit beim Gehen kommt.
In der Ganganalyse prüfen wir:
- Kommt die Drehung aus der Hüfte, dem Knie oder dem Fußgelenk?
- Ist die Bewegung symmetrisch oder einseitig?
- Gibt es Einschränkungen im Bewegungsumfang oder muskuläre Schwächen?
Ein Innenrotationsgang ist nicht automatisch behandlungsbedürftig. Bei vielen Kindern normalisiert sich das Gangbild mit dem Wachstum. Sollte jedoch eine behandlungsbedürftige Abweichung vorliegen, erstellen wir einen individuellen Therapieplan – zum Beispiel mit Koordinationsübungen, Kräftigung der Beinmuskulatur und alltagsorientiertem Training.
Detaillierte Informationen findest du auf unserer Seite zum Thema Innenrotationsgang bei Kindern.
X-Beine – Wenn die Knie auffällig nah beieinander stehen
X-Beine sind im frühen Kindesalter nicht ungewöhnlich. Zwischen dem dritten und sechsten Lebensjahr sind leichte X-Stellungen sogar ganz normal. Wenn die Abweichung jedoch über das übliche Maß hinausgeht oder mit Schmerzen verbunden ist, sollte man genauer hinschauen.
Wir überprüfen dabei:
- den Winkel der Beinachse
- mögliche muskuläre Dysbalancen
- die Belastungsverteilung auf Knie und Füße
Eine frühzeitige Therapie, wie gezielte Kräftigungsübungen oder sensomotorisches Training, kann helfen, Fehlstellungen zu korrigieren und spätere Probleme zu vermeiden. Weitere Informationen dazu findest du auf unserer Seite X-Beine.
Senkfuß und Knickfuß – oft übersehene Belastungen im Kindesalter
Viele Kinder entwickeln im Laufe ihrer Wachstumsjahre einen Senkfuß oder Knickfuß. Während ein leichter Senkfuß in den ersten Lebensjahren ganz normal sein kann, können ausgeprägte Formen zu Schwierigkeiten beim Laufen, Hüpfen oder bei längeren Spaziergängen führen.
Ein Senkfuß zeigt sich durch ein abgeflachtes Längsgewölbe, während beim Knickfuß zusätzlich das Fersenbein nach innen kippt – was das gesamte Gangbild beeinflussen kann.
In unserer Ganganalyse schauen wir uns Folgendes an:
- Wie stark ist das Fußgewölbe abgesenkt?
- Gibt es muskuläre Schwächen oder Verkürzungen?
- Wie wirkt sich die Fehlstellung auf Knie, Hüfte und Haltung aus?
Je nach Befund kann eine Kombination aus Übungen, Alltagstipps und einer eventuellen orthopädischer Unterstützung mit sensomotorischen Einlagen sinnvoll sein.
Sensomotorische Einlagen – gezielte Unterstützung durch Reize
Sensomotorische Einlagen sind moderne orthopädische Hilfsmittel, die durch Druckreize an der Fußsohle gezielt Muskelketten aktivieren. Sie bieten nicht nur passive Unterstützung wie herkömmliche Einlagen, sondern fördern aktiv die Fuß- und Beinmuskulatur.
Diese Einlagen werden individuell angepasst und können bei folgenden Auffälligkeiten hilfreich sein:
- Zehengang
- Knick-Senkfuß
- Gangunsicherheiten
- muskuläre Dysbalancen
Im Rahmen unserer Ganganalyse prüfen wir sorgfältig, ob eine sensomotorische Einlage sinnvoll ist – und begleiten dich und dein Kind bei der Auswahl und Eingewöhnung.
Wann sollten Eltern eine Ganganalyse in Erwägung ziehen?
Ein auffälliger Gangstil muss nicht immer ein Grund zur Besorgnis sein. Oft kann allerdings eine frühzeitige Einschätzung durch unser speziell ausgebildetes Team langfristige Vorteile mit sich bringen. Man sollte eine Ganganalyse in Betracht ziehen, wenn:
- das Kind ständig auf Zehen oder Fersen läuft
- die Knie des Kindes stark nach innen zeigen (X-Beine)
- das Kind über Fußschmerzen klagt
- häufiges Stolpern oder Unsicherheiten beim Gehen auftreten
- sich die Fußform sichtbar verändert (zum Beispiel Knick- oder Senkfuß)
Je früher Auffälligkeiten erkannt und gezielt behandelt werden, desto besser lassen sich spätere Fehlstellungen oder Bewegungsprobleme vermeiden.
Vertrauen und fachliche Begleitung für dich und dein Kind
Als spezialisierte Praxis für Kinderphysiotherapie ist es unser Ziel, dein Kind ganzheitlich zu unterstützen – mit Fachwissen, Geduld und einem feinen Gespür für die individuellen Bedürfnisse kleiner Menschen. Die Ganganalyse spielt dabei eine zentrale Rolle für eine gesunde motorische Entwicklung. Wir nehmen uns Zeit, erklären alles verständlich und gehen behutsam auf das Kind ein – damit es sich sicher bewegen, spielen und wachsen kann.